Etikette

Rei-ho [Re:ho:] (Etikette) ist wohl eines der wichtigsten Dinge, die wir im Aikido lernen können. Die Regeln der Etikette mögen uns Europäern anfangs steif und zeremoniell vorkommen, im Laufe der Zeit werden wir aber den Wert der Etikette erkennen.

Die Etikette lehrt einen, wann und wo man sich zu verbeugen hat, wie diese Verbeugung auszusehen hat, wie man z. B ein Schwert korrekt überreicht und im Dojo trägt, um einige Beispiele zu nennen. Neben der äußeren Form (die eigentlich nur Mittel zum Zweck ist) lehrt die Etikette Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber anderen aber auch Höflichkeit und Rücksicht. Im selben Ausmaß wie sich die äußere Form der Etikette im Laufe der Zeit verbessert, wird sich auch die innere Haltung des Praktizierenden verändern. Die äußere Form bzw. der Ritus der Etikette ist vor allem anfangs wichtig, da es dem Aikidoka bei der Verinnerlichung der Werte der Etikette unterstützt.

Aikido beginnt und endet mit der Verbeugung. Diesen Respekt vor dem Partner, dem Lehrer und dem Dojo den man durch die Verbeugung ausdrückt, wird sich im Laufe der Zeit als natürliche Einstellung im Leben etablieren als Respekt vor allen Lebewesen und gegenüber allen Dingen. Auch in Konfliktsituationen wird sich diese Einstellung etablieren. Es ist erstaunlich, wie viele Konflikte man vermeiden oder gewaltlos lösen kann durch Höflichkeit, gutes Benehmen, Respekt, Bescheidenheit und eine Prise Humor.

Um Verletzungen während des Trainings zu vermeiden, sind Aufmerksamkeit und Respekt vor den Trainingspartnern, dem Trainer aber auch dem Übungsort selbst, oberstes Gebot. Da man beim Aikido in Körperkontakt kommt, ist auch die eigene Sauberkeit und die Achtung gegenüber anderen für ein gutes Trainingsklima wesentlich.

Daher sind folgende Grundregeln zu beachten:

Sicherheit

  • Unter dem Einfluss von Alkohol (oder anderen Drogen) darf nicht trainiert werden.
  • Den Anweisungen des Trainers ist Folge zu leisten.
  • Verlässt man das Tatami (Matten) vor dem Trainingsende ist der Trainer darüber zu informieren.
  • Man ist aufmerksam und vergewissert sich, dass vor einem Wurf bzw. einem Ukemi (Rolle) dafür genügend Platz vorhanden ist.
  • Wärend des Aikido-Trainings darf kein Schmuck wie Ringe, Uhr, Ketten, Ohringe, … getragen werden.
  • Finger- und Zehennägel sind kurz zu halten.

Respekt

  • Selbstgefälliges Verhalten und Egoismus haben im Aikido-Training nichts verloren; Höflichkeit und der Gedanke an Mittrainierende sollen im Vordergrund stehen.
  • Kommt man zu spät, setzt man sich im Seiza (Kniesitz) an den Mattenrand und wartet auf die Aufforderung des Trainers, am Training Teil zu nehmen.
  • Beim Betreten und Verlassen des Dojos (Übungsraums) und des Tatami (Turnmatten) verneigt man sich in Richtung Kamiza (Ehrenwand).
  • Vor und nach jeder Übung verneigt man sich vor seinen Trainingspartnern.
  • Wärend des Aikido-Trainings verhält man sich ruhig und ist aufmerksam.

Sauberkeit

  • Bis zum Tatami trägt man Hausschuhe (oder Socken), die Matten betritt man barfuß mit sauberen Füßen.
  • Das Trainingsgewand sollte sauber sein.
  • Generell ist auf Körperpflege zu achten.

Einstellung

  • Wenn die Einstellung nicht richtig ist, dann kann die Aikido-Technik auch nicht richtig gelingen.
  • Die ernsthafte Einstellung, Aikido lernen zu wollen, ist vonnöten.