Gesundheit

Ist Aikido gesundsheitsfördernd? Aikido ist eine wunderbare Schule für Körper und Geist - die psychischen und kognitiven Aspekte wie Stärkung des Selbstvertraunens, Fokussierung der Aufmerksamkeit, Verbesserung der Präsenz, … sind ausführlich auf dieser Homepage im Teil “Was ist Aikido” angeführt.

Wie sieht es aber mit den physischen Aspekten aus? Durch Aikido wird die Kernmuskulatur gestärkt - es wirkt also in ähnlicher Weise wie ein Core-Training. Je nach Niveau der Praktizierenden, kann Aikido sehr anstrengend sein, und steigert somit die Ausdauer und wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.

Das ist aber noch nicht alles: insbesondere bei der Uke-Arbeit werden die Bänder und Faszien gedehnt und die Flexibilität des Körpers wird so gesteigert. Es gibt einige Übungen im Yoga, die eine erstaunliche Ähnlichkeit und Parallelität mit Bewegungen im Aikido haben. Die Yoga-Position Nadel und Faden (Parsva Balasana) ist der Beginn von Mae-Ukemi im Aikido, die Yoga-Position Halbmond (Ardha Chandrasana) entspricht dem Beginn des Ukemi für die Aikido-Technik Iriminage und die Yoga-Position des friedlichen Kriegers (Shanti Virabhadrasana) ist der Beginn des Ukemi für die Aikido-Technik Ikkyo omote. Aikido wird daher manchmal auch als dynamisches Yoga bezeichnet.

Durch manche Aikido-Techniken werden auch Meridian-Punkte stimuliert. Das prominenteste Beispiel hierfür ist sicherlich die Aikido-Technik Yonkyo, die den Lungen- bzw. den Herzmeridian stimuliert.

Tamura Sensei betont in einem seiner Bücher, dass man durch Aikido die Kontrolle über seinen Atem verbessert. Die Atmung spielt in allen traditionellen fernöstlichen Künsten, die sich mit dem Körper beschäftigen (Yoga, Qigong,…), eine zentrale Rolle. Der Begründer des Aikido, Morihei Ueshiba, ging sogar so weit, dass er behauptete “unlimited strength comes from breath power”.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass Aikido auch die Resilienz steigert. Eine japanische Redewendung drückt genau das aus:

„Banpen Fugyô“

Wörtlich übersetzt heißt es 10.000 Veränderungen, keine Überraschung. Im Aikido-Training müssen wir uns ständig an unseren Partner-Gegner anpassen: der Angriff kann schnell oder langsam erfolgen, kraftvoll oder weich, unser Gegenüber kann größer oder kleiner sein, kräftiger oder drahtiger. All diese Variationen müssen wir im Augenblick der Technik berücksichtigen – wenn man lange genug trainiert, dann überrascht einen nichts mehr. Man nimmt die Gegebenheiten so wie sie sind und adaptiert sich selber dazu – man wird resilient gegenüber Veränderungen.